19. Jh

Befund, Muster und Restaurierung der 22 Wandmalerein in der Pfarrkirche zu Achsheim

 

Objekt: 22 Wandmalereien der Pfarrkirche zu Achsheim
Adresse: Kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul, Achsheim
Datierung: 1.H. 19.Jh.
Maßnahme: Konservierung/Restaurierung
Ausführungszeitraum: Juni – Oktober 2008
Auftraggeber: Kath. Kirchenstiftung St. Peter und Paul Achsheim
Obhut Denkmalpflege: BLfD, Dr. Markus Weis

 

In der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul in Achsheim befinden sich an den Wand- und Deckenflächen kleinere freskale Darstellungen:
Vier Evangelisten sind in runden Medaillons in den Chorstichkappen personifiziert dargestellt. Es handelt sich um Ton – in -Ton – Malereien auf ockerfarbenem Hintergrund.
Auf dem Hauptdeckengemälde im Langhaus ist Christus mit den beiden Aposteln Peter und Paul dargestellt. Es handelt sich um ein farbliches Gemälde, welches oben und unten von jeweils einem runden Medaillon in Ton- in-Ton – Malerei begleitet wird. Die beiden Medaillons zeigen Christus mit je einem Apostel.
In den Stichkappen der Langhauswände befinden sich auf jeder Seite drei kleinere dreiflächige Medaillons in Grautönen mit Christusdarstellungen.
In den Hohlwangen zum Deckenanschluss sind insgesamt acht ovale Medaillons mit Heiligendarstellungen in Farbe verteilt. Eine Szene aus dem Leben des Apostels wird auf dem größeren Fresko auf der Unterseite des Emporeneinzugs präsentiert. Alle Gemälde sind mit Stuck gerahmt.
Die Wandmalereien stammen größtenteils vermutlich aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Die Oberflächen befinden sich grundsätzlich in einem stark verschmutzten Zustand. Vor allem die Malereien im Chor sind besonders verschmutzt.
Die Wandmalerei 22 an der Emporendecke befindet sich in einem relativ gut erhaltenen Zustand. Wasserflecken und deren farbliche Überarbeitungen sind ablesbar.
Insgesamt handelt es sich aber um einen stark überarbeiteten Zustand. Die ursprüngliche Malschicht ist teilweise stark reduziert. Vor allem die Malerei 02 besteht zu ca. 50 % aus einer großen Rekonstruktion. Bei der Malerei 03 ist beispielsweise die Malschicht durch Putzkorrosion, Abplatzungen und Ausbrüche ca. 50 % reduziert.
Kittungen und Lasuren befinden sich vor allem am Rahmenbereich. Altretuschen sind vor allem flächig ausgeführt. Vor allem die ovalen Wandmalereien sind ca. 80 % farblich überarbeitet. Bei der Wandmalerei 01 wurden aber auch Strichretuschen und punktuelle Retuschen ausgeführt.

Vermutlich handelt es sich um ca. zwei Restaurierungsphasen. Bei der ersten könnte die freskale Rekonstruktion der unteren Bildhälfte, die Aufhängung und die lasurhafte Überarbeitung des Hintergrundes mit einem wasser- und ammoniumcarbonatunlöslichen Bindemittel (vermutlich mineralisch) ausgeführt sind. Bei einer folgenden Maßnahme könnten die Kittungen am Rahmenbereich und die wasserlöslichen Lasuren ausgeführt worden sein.

Bei den durchgeführten Maßnahmen am Objekt handelt es sich um die Reinigung, Hinterspritzen, Malschichtfestigung, Kittung und Retusche.

 

Musteranlage                                     Musteranlage

 

Weitere Beispiele:

Objekt:  Wandmalereien von St. Felizitas und Söhne
Adresse:  86424 Dinkelscherben-Anried
Datierung: 19. Jh.
Maßnahme:  Konservierung/Restaurierung
Ausführungszeitraum:    Juni-September 2012
Auftraggeber:  Kath. Kirchenstiftung Anried
Obhut Denkmalpflege:   BLfD, Bernhard Symank
Objekt:   Schloss Dillingen
Adresse: Schlossstrasse 3, 89407 Dillingen
Datierung: ca. 1830/40
Maßnahme:  Restaurierung der Decke des Raums 154
Ausführungszeitraum:  April 2011
Auftraggeber: Staatliches Bauamt Krumbach
Obhut Denkmalpflege: BLfD, Dipl.-Ing. Simone Wolfrum